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Reifenaufbau

Worin unterscheidet sich der Aufbau von Reifen und wie ist der Aufbau des Rades beim Fahrzeug. Ein Komplettrad ist eine montierte Einheit, die aus dem Reifen und dem Rad besteht. Das eigentliche Rad bilden Felge und Radscheibe bzw. Schüssel. Gefüllt ist der Reifen mit unter Druck stehendem Gas (Luft). Zur Befüllung mit Luft dient ein Ventil.

Reifenaufbau

Der Reifen ist ein sehr komplexes Produkt, das aus über 200 verschiedenen Materialien, über 30 verschiedenen Halbfertigerzeugnissen unter Einsatz von Spitzentechnologie hergestellt wird. Ein moderner PKW-Radial-Reifen besteht aus bis zu 12 unterschiedlichen Kautschukmischungen.

Die Aufgaben des Reifen sind Kraftübertragung, Bodenhaftung, Federung, Tragfähigkeit, Bremsen und Seitenführung. Darüber hinaus soll ein Reifen haltbar sein, also einer bestimmten Anzahl von Jahren und Fahr-Kilometern standhalten.

Die Eigenschaften eines Reifen hängen von seiner Gummimischung (hart, weich), dem Rad (schmal oder breit), dem Unterbau (diagonal, radial, etc.), seiner Profilgestaltung (lamelliert oder slick, ect.) und dem Höhen- und Breitenverhältnis des Reifen ab (groß oder klein). Weiterhin spielen eine professionelle Montage, das Auswuchten und der befüllte Luftdruck eine wesentliche Rolle, damit die bestmöglichen Fahreigenschaften erzielt werden können.

Wichtig für die Stabilität des Reifens ist sein Aufbau: Lauffläche, Seitenwand, Gürtellagen, Karkasslagen, Flankengummi, Innenliner (Innenschicht, Butylschicht), Wulst (Wulstschutzanlage und Wulstkern).

Die Lauffläche stellt die Verbindung vom Fahrzeug zur Straße dar. Sie leitet das Wasser über Längs- und Querrillen am Reifen ab. Sie ist verantwortlich für die Kraftübertragung beim Lenken, Beschleunigen und Bremsen.

Die Seitenwand stellt den äußeren Schutz der Karkasse dar.

Die Karkasse ist der Unterbau eines Reifens und besteht aus mehreren gekreuzten Lagen. Ein Geflecht von Stahldrähten, Baumwolle und Nylon ist in der Art miteinander verwoben und in den Gummi eingebettet, dass Festigkeit, Stabilität und daraus resultierend Fahrkomfort und Sicherheit entsteht. Die Aufgabe der Karkasse besteht in der Federung des Reifens. Zudem schließt sie die erforderliche Menge Luft im Reifen ein. Sie verleiht dem Reifen Festigkeit. Nicht der Reifen selbst, sondern die unter Druck stehende Luft trägt das Gewicht des Fahrzeugs.

Der Wulst sorgt für die Verbindung zwischen Reifen und Felge.

Die Innenliner besteht aus einer besonderen Gummimischung und verhindert, dass Luft nach außen dringen kann.

Es können zwei Aufbauweisen eines Reifen unterschieden werden: Diagonalreifen und Radialreifen.

Diagonalreifen

Diagonalreifen sind die ältere Bauweise und wurden bis in die 1980er Jahre bei den meisten PKW verwendet. Beim Diagonalreifen sind die einzelnen Karkasslagen diagonal zur Lauffläche des Reifens überkreuzt. Sie verlaufen zueinander von Wulst zu Wulst. Die Anzahl dieser Gewebelagen (Karkasslagen) hängt von der Größe und der gewünschten Tragfähigkeit des Reifens ab. Zu finden sind Diagonalreifen heute noch in der Landwirtschaft, bei älteren Motorrädern und Oldtimern. Sie werden im Wesentlichen bei Fahrzeugen eingesetzt, deren Höchstgeschwindigkeit eher gering ist und die große Lasten zu transportieren haben. Auch Rennwagen werden häufig mit Diagonalreifen ausgestattet. Das Fahrverhalten dieser Reifen hat jedoch nichts mit dem der älteren PKW-Reifen gemein. Im Fokus steht hier der deutlich höhere Anteil an Stahlgewebe in der Karkasse, um eine höhere Stabilität zu erreichen.

Radialreifen

Radialreifen werden auch Gürtelreifen genannt. Sie erreichen eine längere Lebensdauer als Diagonalreifen. Die Funktionen im Reifenunterbau werden klar getrennt: In den radial angeordneten Karkassenlagen laufen die gummierten Cordfäden auf kürzestem Wege, im rechten Winkel zur Laufrichtung (radial) von Wulst zu Wulst. Sie sorgen für besseres Einfedern. Ein stabilisierender Stahlgürtel umschließt die Karkasse.

Der Gürtel unter der Lauffläche besteht aus mehreren Lagen gummierten Stahldrahtgewebes. Er verleiht dem Reifen Festigkeit, Hochgeschwindigkeitstauglichkeit und Haltbarkeit.

Heute werden PKW-Reifen in der Regel mit Radialreifen ausgerüstet. Sie haben eine höhere Laufleistung, eine deutlich bessere Bodenhaftung bei Nässe und in Kurvenlage und sie verbrauchen weniger Sprit.

Die optimale Fahreigenschaft wird durch die Montage von vier identischen Reifen erreicht. Reifen nutzen sich unterschiedlich stark ab. Beim Reifenwechsel ist zu beachten, dass die besseren Reifen auf die Hinterachse gehören. Diese führt und dient der notwendigen Fahrstabilität.